Das USV-Lexikon der Firma PSG-Elektronik GmbH erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Wir versuchen in 86 Punkten wichtige Begriffe aus unserem Tätigkeitumfeld zu erklären. Für alle Anregungen sind wir dankbar.
1. Aufstellhöhe
Mit Aufstellhöhe wird die Höhe des Aufstellortes einer Anlage über dem Meeresspiegel (NN) angegeben. Gemäß der Europanorm EN 62040-3 muss die entsprechende USV so bemessen sein, das sie bis zu einer Höhe von 1000m und einer Umgebungstemperatur von 40°C, innerhalb ihrer spezifizierten Werte arbeiten muss. Da sich bei größeren Aufstellhöhen die Kühlwirkung verringert, muss entweder die zulässige Umgebungstemperatur oder aber die Leistung reduziert werden. Eine Auslegungstabelle ist in der EN 62040-3 wiedergegeben.
2. Ausgleichsladung
Die Ausgleichsladung ist bei manchen offenen Batterietypen erforderlich, um die mit der Zeit zurückgehende Kapazitätsmenge wieder auszugleichen. Abhängig von der Batteriebauart und den Herstellervorschriften sind Ausgleichsladungen in größeren Zeitabständen (6-9 Monate) erforderlich. Die jeweiligen Spannungen und Ströme sind den Datenblättern des Batterieherstellers zu entnehmen.
3. Ausgangskurzschlußstrom
Wirkstrom, der bei Kurzschluss über die Ausgangsanschlüsse der USV fließt und im Batteriebetrieb von der Stromregelung begrenzt wird sowie im Netzbetrieb von der vorgeschalteten Sicherung.
4. Ausgangsleistung
Da in der Regel die Verbraucher keine reine Wirkleistung aufnehmen, wird die Ausgangsleistung Üblicherweise als Scheinleistung mit dem minimal zulässigen Leistungsfaktor angegeben. (Siehe auch Wirkleistung)
5. Ausregelzeit Spannung / Strom
Die Ausregelzeit ist die Zeit, die vergeht, von der Veränderung der Ausgangsgröße durch einen Lastsprung o.ä. bis zur Ausregelung auf die Nominalwerte.
6. Automatic Voltage Regulation (AVR)
Bei USV Anlagen mit AVR wird mittels umschaltbarer Transformatorwicklungen (elektronische oder aber mechanische Schaltglieder ) eine Spannungsregelung durchgeführt. Damit erreicht man recht einfach einen höheren Eingangsspannungsbereich um die Ausgangsspannung auch ohne Einsatz von Batterien auf einen geforderten Wert zu stabilisieren. Aus Kostengründen wird in der Regel bei USV-Anlagen auf einen elektro-mechanischen betätigten Stelltransformator verzichtet. AVR wird in West-Europa vor allem bei Line–Interaktiven Anlagen eingesetzt. Wichtig: Allein durch AVR wird keine Frequenzstabilisierung erzielt.
7. Autonomiezeit
Unter Autonomiezeit, auch Überbrückungszeit genannt, wird der Zeitraum verstanden, für den eine USV-Anlage bei einem Netzausfall Leistungsmäßig genau definierte Verbraucher kontinuierlich weiterversorgen kann. Voraussetzung ist hier, das die erforderlichen Energiespeicher vollgeladen sind.
8. BAE
Batterieanschlusseinheit. Als Schaltschrank ausgeführt zur Aufnahme des DC Batterieschalters und zum Anschluss der Batteriestränge.
9. Batterie
Energiespeicher in Form eines Blei oder NiCd Akkumulators. Wesentliche Auslegungsparameter sind: Überbrückungszeit, Scheinleistung und cos. Phi des Verbrauchers, Wechselrichterwirkungsgrad, Zwischenkreisspannung, Entladeschlußspan-nung, Ladespannung. Batterietypen: Verschlossene Batterien, Geschlossene Batterien, Offene Batterien
10. Batteriekapazität
Mit Batteriekapazität (Nennkapazität) wird der Strom in Abhängigkeit von der Zeit bezeichnet, welchen eine Batterie bis zum Erreichen der vorgegebenen Entladeschlussspannung liefern kann. Die Angabe erfolgt in Ah (Ampere/Stunden). Zu berücksichtigen sind dabei eine festgelegte Entladedauer (Bei Bleibatterien in der Regel 10- oder 20 Stündige Entladung). Dabei müssen Temperatur und Säuredichte der Batterie beschrieben sein. Da in der Regel Batterien für USV-Anlagen nur für den Minutenbetrieb ( 5 – 120 min.) ausgelegt sind, ist die entnehmbare Kapazität niedriger als bei 10- oder 20 Stündige Entladung. Dort muss dann mit Angaben der Batteriehersteller (Kurve, Diagramme und Tabellen) gearbeitet werden. Vermehrt wird die Kapazität von Batterien auch in Watt/Zelle und der erreichbaren Zeit (in Minuten)bis zum Erreichen der Entladeschlussspannung angegeben. Menge Energie beschrieben. Des Weiteren muss man beachten, dass manche Batterien ihre volle Nennkapazität erst nach mehreren Ladezyklen entwickeln. Eine anfänglich geringere Kapazität als angegeben kennzeichnet keinesfalls eine defekte Batterie.
11. Batterien, offen
Mit offener Batterie werden im Allgemeinen Batterien bezeichnet die mit einem flüssigen Elektrolyt gefüllt sind und die über Verschraubbare Öffnungen im Gehäuse z.B. mit destilliertem Wasser aufgefüllt werden können. Bei diesen Batterien ist eine regelmäßige Wartung erforderlich.
12. Batterien geschlossen/Wartungsarm
Durch den Einsatz von Rekombinationseinrichtungen wird das Verdunsten von Flüssigkeiten stark reduziert und die Batterien als Wartungsarm oder Wartungsfrei bezeichnet.
13. Batterien verschlossen/Wartungsfrei
Wird bei einer Batterie mit eine Gasrekombinationsrate von mindestens 95 % uber die gesamte Lebensdauer der Batterie erreicht, spricht man von verschlossenen, wartungsfreien Batterien. Bis auf Sicherheitsventile verfügen diese Batterien über keinerlei Öffnungen. Das gilt im Besonderen für Gel- oder AGM-Batterien.
14. Batterieraum
In der DIN VDE 0510, Teil 2 sind die Ausstattungsmerkmale und die Bestimmungen von Batterieräumen festgelegt. In der Regel trifft diese auf grosse oder grössere Batterieanlagen zu. Sie legen unter anderem die Be- und Entlüftung sowie die Sicherheitsabstände zu brennbaren und funkenerzeugenden Teilen fest.
15. Battery low
Vorwarnungssignal vor Erreichen der Tiefenentladespannung einer USV-Batterie. Wird von manchen USV Anlagen als Vorwarnung über die Schnittstellen oder über die Relaiskarte ausgegeben.
16. Beständige Versorgung
Mit Beständiger Versorgung wird eine Stromversorgung bezeichnet, bei der eine Last kontinuierlich mit Strom und Spannung innerhalb von festgelegten Toleranzen versorgt wird.
17. Betriebsdauer einer Batterie
Eine für Batterien in USV Anlagen, auch als Nenngebrauchsdauer oder Design Life definierte Zeitdauer, während der eine Batterie trotz Kapazitätsverlust durch Lagerung, Alterung, Gebrauch und Temperatureinwirkung noch ausreichend Kapazität besitzt, um Ihre Aufgabe zu erfüllen.
18. Bleibatterie
Eine Bleibatterie (Bleiakkumulator) besteht im Wesentlichen aus zwei Elektrodenplatten, die von verdünnter Schwefelsäure umgeben sind. Eine der Platten ist aus Blei, die andere aus Bleioxyd. Von jeder Platte ist ein Anschluss nach außen geführt. Werden beide Anschlüsse leitend über eine Last verbunden, so fließt wegen der vorhandenen Potentialdifferenz ein Elektronenstrom von der Blei- zur Bleioxydplatte. Dabei wird Bleisulfat gebildet. Eine einzelne Zelle hat eine Nennspannung von 2,0 V. Man unterscheidet zwischen wartungsarmen und wartungsfreien Typen (siehe auch EN50272).
19. Blindschaltbild
Bei vielen Anlagen wird in Form von Blockschaltbildern im Zusammenspiel mit Leuchten oder LED`s sowie Klartextanzeigen oder Anzeige-Instrumenten die Funktion und Status der Anlage dargestellt. Diese Darstellung wird auch als Blindschaltbild bezeichnet.
20. Booster, Booster stage
Mit Booster werden im Zusammenhang mit USV-Anlagen elektronische Schaltungen bezeichnet, deren Aufgabe es ist elektrische Spannungen anzuheben.
21. Brown Out
Ein Spannungseinbruch in Versorgungsnetzen wird im englischen mit Brown Out bezeichnet. Ein Brown Out kann z.B. zu Störungen in EDV-Systemen führen, da Unterspannungsüberwachungen der Netzteile ansprechen und die Versorgten Lasten sicherheitshalber abgeschaltet werden.
22. Buck & Boost
Mit Buck & Boost wird im englischen ein Hoch- und Tiefsetzstromsteller bezeichnet, dessen Aufgabe es ist, eine schwankende Spannung auf einen bestimmten Wert (Normalwert) zu führen. Dabei werden auch Spannungsspitzen und andere Unebenheiten eliminiert.
23. CFR-Technik
Eine USV-Anlage mit CFR-Technik (Controlled-Ferro-Resonant) arbeitet mit einem geregelten Spannungskonstanthalter nach dem Ferro- Resonanz Prinzip.
24. Chopper
Bei einem Chopper handelt es sich um einen Teil eines getakteten Gleichrichters, bestehend aus einem Transistorschalter, der die Gleichspannung „zerhackt“ und einem nachgeschalteten potentialtrennenden Transformator. Mit diesem Chopper wird bei USV-Anlagen eine relativ niedrige DC-Spannung (aus der Batterie) angehoben. Bei gleicher Leistung sinkt dabei der Strom in den nachgeschalteten Bauteilen was zu einer Reduzierung der Material-Kosten führt.
25. Converter
Als Converter werden elektronische Schaltungen bezeichnet die im Gleichstrombereich als Gleichstromsteller (DC/DC Converter) oder im Wechselstrombereich als Wechselstromsteller (AC/AC Converter) eingesetzt werden. In jedem Fall wird dabei Strom und Spannung verändert bzw. gewandelt.
26. Cos Phi
Der Leistungsfaktor gibt das Verhältnis an zwischen Wirkleistung zu Scheinleistung. Dieser Wert kann induktiv oder kapazitiv sein. Diese Blindleistungsart ist immer mit anzugeben in Bezug auf die USV Auslegung.
27. Crestfaktor
Das Verhältnis des Spitzenstroms (Scheitelwert) zum Effektivwert des Stromes, auch als Stromscheitelfaktor bezeichnet, nennt man Crestfaktor. Um den gesamten Crestfaktor mehrerer an einer USV-Anlage angeschlossenen Verbraucher zu bestimmen, bildet man das Verhältnis aus der Summe aller Spitzenströme zur Summe aller Effektivwerte. Hohe Spitzenströme sind typisch für moderne Netzgeräte mit Schaltregler. Sollte er größer sein als der im Datenblatt der USV angegeben, muss eine größere Anlage gewählt werden. Moderne USV-Anlagen arbeiten mit einem Crestfaktor von 3:1.
28. DC-USV
Eine DC-USV-Anlage versorgt Gleichspannungs-Verbraucher auch bei Netzausfall mit der angegebenen Spannung weiter. Typische Spannungen sind hier 24, 48, 110 und 220 VDC. Sie ist nicht für Wechselstrom-Verbraucher geeignet.
29. Dauerbetrieb
Die Verbraucher werden grundsätzlich über den Wechselrichter der USV-Anlage und nicht direkt aus dem Netz versorgt.
30. Deltawandler
Deltawandler arbeiten ähnlich wie LINE-INTERACTIVE-Anlagen und können zwar die Spannung konstant halten, Frequenzkonstanz wird jedoch nur im Batteriebetrieb erreicht.
31. Dual Conversion / Double Conversion
Das ist die englische Bezeichnung für Doppelumwandlung und beschreibt USV-Anlagen mit zwei getrennten Stromrichtern zur Gleich- und Wechselrichtung im Dauerbetrieb. Dies entspricht einer echten On-line USV gemäss VFI-SS-111.
32. Dynamik
Die Dynamik beschreibt wie schnell eine USV-Anlage auf schnelle Lastwechsel reagiert und auf die spezifizierten Werte ausregelt.
33. Dynamische USV
Eine Dynamische USV-Anlage besteht in der Regel aus einem E-Motor als Antriebsquelle sowie einer Schwungmassse und einem Generator. Bei Netzausfall wird über die Schwungmasse der Generator weiterbetrieben.
34. Eigenführung:
Betriebsart der USV bei Batteriebetrieb. Durch einen internen Frequenzoszillator wird die Ausgangsfrequenz auf den eingestellten Wert konstant gehalten.
35. Elektronischer Leistungs-Stromrichter
Ein betriebsfertiges Gerät zum elektronischen Leistungsumrichten, das ein oder mehrere elektronische Ventilbauelemente, falls erforderlich Transformatoren und Filter, und gegebenenfalls Hilfsstromkreise enthält.
36. Entladeschlusspannung
Spannung die am Ende einer Batterieladung an der Batterie ansteht. Eine zu hohe Spannung kann zur Zerstörung der Batterie führen.
37. EMV
Elektromagnetische Verträglichkeit. Elektromagnetische Störungen leitungsgebundene oder abgestrahlte elektrische Störungen, die USV und andere Geräte beeinflussen können. Geräte, die durch ihre Einrichtungen Störungen entsprechend den gesetzlichen Regelungen auf ein unkritisches Niveau senken, sind elektromagnetisch verträglich. Zur Begrenzung der EMV auf die Normwerte sind verschiedenartig aufgebaute Filter im Angebot. Auch können modifiziert Schaltungstopologien zu einer Verminderung der Störungen beitragen.
38. EUE
Energieumschalteeinrichtung, siehe Bypass.
39. Eco-Mode
Der Eco-Mode ist eine durch den Anwender wählbare Energiesparschaltung zur Verbesserung des Wirkungsgrades von USV-Systemen. Hierbei handelt es sich meistens um eine Umschaltmöglichkeit, wobei die Online USV in eine Line interaktive USV umgeschaltet wird.
40. Erhaltungsladung
Die erforderliche Spannung, um Batterien im vollgeladenen Zustand zu halten, nennt man Erhaltungsladung. Standardwerte bei 20°C: Bleibatterien 2,23 V – 2,27 V 1% je Zelle; NiCd-Batterie 1,40 V je Zelle. Die Werte der Hersteller sind absolut zu befolgen. Herrschen dauernd oder vorwiegend von Standardwert abweichende Temperaturen am Aufstellort der Batterie vor, so sollten die o.a. Werte zugunsten der Batterielebensdauer gemäß den Herstellerangaben angepasst werden.
41. Ersatzstrom-Versorgung
Oberbegriff für Netzersatzagreggate, BSV Anlagen, USV Anlagen zur Aufrechterhaltung der Stromversorgung bei Netzausfall.
42. Ferro-Resonante-Power USV
USV, deren Eigenschaften durch einen magnetischen Spannungskonstanthalter bestimmt werden, der nach dem Ferroresonanzprinzip arbeitet. Wesentliche Eigenschaften sind sinusförmige Ausgangsspannung und Speicherung geringer Energiemengen bei Netzausfall, die eine unterbrechungsfreie Stromversorgung stützten soll.
43. Festanschluss / Festverdrahtung
Hierbei sind die Anschlüsse fest auf Klemmen verdrahtet.
44. Filterkreis
Filterkreise sind Schaltungen, die für bestimmte Frequenzen eine geringe Dämpfung (Durchlassbereich), für andere Frequenzen eine hohe Dämpfung (Sperrbereich) aufweisen. Wechselrichter von USV-Anlagen enthalten Filterkreise zur Verringerung des Oberschwingungsgehaltes (Klirrfaktor) der Ausgangsspannung sowie zur Funkentstörung. Ein Filterkreis besteht im Prinzip aus der Reihenschaltung einer Drossel und eines Kondensators, deren Induktivität bzw. Kapazität so bemessen sind, dass sie für eine bestimmte Frequenz einen möglichst kleinen Widerstand bilden.
45. Frequenzgenauigkeit
Bei vorhandenem Netz beträgt die Frequenzgenauigkeit einer USV-Anlage ca. ± 2,5 %. Bei Eigentaktung (Netzausfall oder blockierte EUE) zwischen ±0,1 und 0,001%.
46. Frequenzumrichter
USV-Anlagen können normalerweise auch als Frequenzumrichter arbeiten, d.h. die 50 oder 60 Hz-Spannung des Netzes in 60 bzw. 50 Hz umsetzen.
47. Funkstörung
Siehe EMV
48. Gasungsspannung
Die Spannung bei der der Elektrolyt einer Batterie in den gasförmigen Zustand übergeht und entweicht. Die Gasungsspannung sollte nicht zu lange anstehen, da ein erheblicher Elektrolytverlust die Folge wäre. Eine Zerstörung der Batterie ist dabei nicht auszuschließen. Die Gasungsspannung beträgt in der regel: Bei Bleibatterien 2,4V/Zelle und bei Nickel Cadmium Batterien 1,55V/Zelle.
49. Gleichstrom-Zwischenkreis
Gleichstrom-Leistungsverbindung zwischen Gleichrichter oder Gleichrichter/Ladegerät und Wechselrichter bzw. zwischen Batterie und Wechselrichter.
50. Handumgehungsschalter
Auch manchmal Bypasschalter genannt. USV Schalter zum Freischalten eines Abschnittes oder mehrerer Abschnitte innerhalb einer USV, zur Erhaltung einer beständigen Versorgung der Last über einen alternativen Weg bei Wartungsarbeiten.
51. Hybrid Leistungsschalter
USV-Schalter mit mechanisch trennbaren Kontakten kombiniert mit mindestens einem steuerbaren elektronischen Ventilelement.
52. I/U Kennlinie
Die I/U – Kennlinie ist eine schonende Lademethode für Batterien. Zunächst wird mit konstantem Strom geladen bis die Erhalteladespannung erreicht ist. Danach wird mit konstanter Spannung weiter geladen.
53. Klirrfaktor
Auch Verzerrungsfaktor genannt. Sie gibt das Maß für den Oberschwingungsgehalt einer Wechselstromgröße bekannt, hervorgerufen durch nichtlineare Verzerrungen. Der Klirrfaktor ist als Wurzelquotient des Effektivwertes der Oberschwingungen zum Effektivwert der Wechselstromgröße definiert.( Siehe DIN 40110)
54. Lastschalter
USV-Schalter, der unter normalen Bedingungen im Stromkreis Ströme einschalten, führen und unterbrechen kann und der unter festgelegten außergewöhnlichen Bedingungen im Stromkreis Ströme einschalten, für eine festgelegte Zeit führen und unterbrechen kann.
55. Ladefaktor
Als Ladefaktor bezeichnet man das Verhältnis der entnommenen Batteriekapazität zur einzuladenen Batteriekapazität. Auf Grund des Wirkungsgrades muss bei Bleibatterien ca. 20% mehr eingeladen werden und bei NiCd Batterien ca. 40%.
56. Leistungsfaktor
Der Leistungsfaktor gibt das Verhältnis an zwischen Wirkleistung zu Scheinleistung. Dieser Wert kann induktiv oder kapazitiv sein. Diese Blindleistungsart ist immer mit anzugeben in Bezug auf die USV Auslegung.
57. Lineare Last
Last, bei der aus der Stromversorgung aufgenommene Strom wie folgt definiert ist: I = U / Z Dabei ist I der Laststrom, U die Versorgungsspannung, Z die konstante Lastimpedanz. Die Anwendung einer linearen Last an einer sinusförmigen Spannung ergibt einen sinusförmigen Strom.
58. Line interaktive USV
Klassifizierungscode: VI (Voltage Independent)
Line-interaktive USV-Anlagen arbeiten in der Regel als Umkehrstromrichter parallel zum Netz. Sie erzeugen je nach Bedarf aus der Wechselspannung am Eingang, die Gleichspannung zum Laden der Akkumulatoren oder aus der Gleichspannung der Akkumulatoren die Wechselspannung am Ausgang. Die Umschaltzeit bei diesen Systemen beträgt etwa 2 bis 4ms. Der Umrichter begrenzt die Spannung am Ausgang der USV unabhängig von der Höhe im Eingang. Die Frequenz am Eingang bestimmt die Frequenz am Ausgang der USV.
Vorteil:
-Die Stromaufnahme aus dem EVU Netz ist sinusförmig
Nachteile:
– Spannungslücke zum Verbraucher in der Zeit 2-4ms ist möglich
– Frequenz (Verbraucherspannung) = Frequenz (Netzspannung)
59. MDT
Mean down time. = Mittlere Ausfallzeit
60. MTBF
Mean time between failure. = Mittlerer Zeitabstand zwischen zwei Fehlern.
61. MTTR
Mean time to repair. = Mittlere Reparaturzeit um einen Fehler zu beheben.
62. Nennleistung einer USV Anlage
Ist die unter Nennbedingungen abgegebene Scheinleistung einer USV.
63. Netzrückwirkung
Alle ungünstigen Einflüsse die von einem Verbraucher an das speisende Netz abgegeben werden. Die bezieht sich insbesondere auf Netzeinbrüche, EMV, Oberschwingungen und Flickererscheinungen. Die Störgrößen dieser Effekte sind in einer EN Norm geregelt.
64. Nichtlineare Last
Belastung bei der der Parameter „Z“ (Impedanz) nicht mehr eine konstante, sondern eine von anderen Parametern wie Spannung oder Zeit abhängige Variabel ist.
65. Offline USV
Die Last wird durch das Eingangsnetz versorgt. Nur wenn das Eingangsnetz außerhalb der spezifizierten Parameter ist wird auf den Wechselrichter umgeschaltet.
66. Online USV
Am Eingang des Wechselrichters sind Gleichrichter und Batterie zusammengeschaltet.Bei Netzausfall stellt die Batterie die Versorgung des Wechselrichter sicher. Der Wechselrichter versorgt immer die Last.
67. PWM
Pulsbreitenmodulation. Durch verschieden breite Stromblöcke innerhalb der Periodenzeit einer Sinuskurve kann eine Sinuskurve gebildet werde. Dieses sogenannte PWM Muster lässt sich mit L/C Filtern zu einer Sinuswelle umformen.
68. RCCMD Software
Softwareprogramm um von der Anlage ein entferntes Gerät steuern zu können. So ist es möglich in einer Distanz mehrere Server herunter zu fahren die von einer USV versorgt werden. Einer der Server muss dann als extra Server für die USV konfiguriert werden.
69. Redundantes System
Hinzufügen von mehreren USV Anlagen im Parallelbetrieb, um die beständige Versorgung der Last zu verbessern. Hierbei unterscheidet man zwischen drei verschiedenen Arten von Redundantsystemen:
1. Teilredundante Systeme:
USV mit Redundanz bezüglich Wechselrichter oder bezüglich der Wechselrichter und/oder anderer USV Komponenten.
2. Bereitschaftsredundante Systeme:
USV, in der ein oder mehrere USV-Blöcke in Bereitschaft gehalten werden, für den Fall, das der in Betrieb befindliche Block ausfällt.
3. Parallelredundante Systeme:
USV mit parallelen und unter Lastverteilung arbeitenden Blöcken, wobei beim Ausfall eine oder mehrerer USV Blöcke die verbleibenden USV Blöcke die Gesamtlast übernehmen können.
70. Schalldruckpegel einer USV
Der Schalldruckpegel einer USV gibt die Lautstärke einer USV im Betrieb wieder.Grundlage für die Messung ist die DIN 45635. Die Messung wird in 1m Abstand vorgenommen. Die Umgebungsgeräusche müssen mit berücksichtigt werden.
71. Schaltnetzteil
Getaktetes Netzteil das hohe Stromspitzen aus dem Netz aufnimmt. Hier ist beim Anschluss an die USV Anlage der Crestfaktor oder Formfaktor zu berücksichtigen.
72. SNMP
Simple Network Management Protokoll. Dieser SNMP Adapter kann zusammen mit einer auf dem Rechner installierten Software ein Gerät im EDV Netzwerk überwachen.
73. Spannungssack
Spannungseinbruch im ersten Moment der Entladung bei Bleibatterien. Dieser Effekt ist stark von der Höhe des zu entnehmenden Stromes abhängig. Für Hochstromentladungen sollten deshalb auch hochstromfähige Batterien verwendet werden. Besonders zu erwähnen sind hierbei die sogenannten HR Typen.
74. Spartransformator
Auch Autotrafo genannt. Der Spartrafo ist dafür gedacht, auf kostengünstigstem Weg eine Spannungstransformation zu realisieren. Beim Spartrafo findet keine galvanische Trennung zwischen der Ober- und Unterspannungsseite statt.
75. Taktfrequenz
Die Taktfrequenz ist die Frequenz mit der die Ventilelemente des Wechselrichters getaktet werden.
76. Trennschalter
Mechanischer Schalter in der USV Anlage, der in der offenen Stellung eine isolierende Trennstrecke aufweist und der in Übereinstimmung mit den Betriebsbedingungen der USV in der Lage sein kann, Ströme einzuschalten, zu führen und zu unterbrechen. Als Beispiel für einen Trennschalter ist ein rückstellbarer Leistungsschalter und handbetätigter Trenner anzuführen.
77. Umgehung
Zum Zwischenkreis-Wechselstromumrichter alternativer Strompfad.
78.Überlagerter Wechselstrom
Wird als dem Batteriestrom überlagerter effektiver Wechselanteil bezeichnet.
79. Unterbrechungsfreies Stromversorgungssystem (USV)
Kombination von Stromrichtern, Schaltern und Energiespeichern wie Batterien, Brennstoffzellen o.ä., die ein Stromversorgungssystem bildet, das bei Ausfall der Eingangsstromversorgung eine beständige Versorgung der Last sicherstellt.
80. USV Steckanschluß
Steckanschluss Typ „A“:
USV, die durch eine nicht industrielle Steckvorrichtung oder eine nicht industrielle Gerätesteckvorrichtung oder durch beide an den Versorgungsstromkreis angeschlossen wird.
Steckanschluss Typ „B“:
USV, die durch eine industrielle Steckvorrichtung oder eine industrielle Gerätesteckvorrichtung oder durch beide nach IEC 60309 oder einer vergleichbaren nationalen Norm an den Versorgungsstromkreis angeschlossen werden kann.
81. Verlustleistung
Die Verlustleistung ist der Unterschied zwischen der aufgenommenen und abgegebenen Wirkleistung. Die Verlustleistung setzt sich zusammen aus der Wärmeabgabe einzelner Bauteile, Versorgungsleistung interner Netzteile und Lüfter.
82. Wirkungsgrad der USV
Verhältnis der Ausgangswirkleistung zur Eingangswirkleistung unter festgelegten Bedingungen ohne Energieaustausch mit den Energiespeichereinrichtungen.
83. Wirkleistung
Wirkleistung (Summe der Leistungsanteile von Grund- und Oberschwingungen), die an den Ausgangsanschlüssen dauernd oder als zeitlich begrenzte Überlast abgegeben wird.
84. Wann benötigt man eine USV-Anlage?
Server, Computersysteme, Telekommunikationsanlagen, Fertigungsstraßen und viele weitere elektronische Verbraucher sind auf eine kontinuierliche und unterbrechungsfreie Stromversorgung angewiesen. Das Stromversorgungsnetz in Deutschland liefert zwar in der Regel diesen Strom, doch auf beim Endverbraucher wird die Stromversorgung nicht selten von den verschiedensten Störfaktoren negativ beeinflusst. Durch die “Deregulierung der Stromversorgung” in Deutschland und Europa werden die Risiken für schlechtere Stromqualität im Versorgungsnetz immer größer. Dies kann sich in Form von Spannungsspitzen, Spannungseinbrüchen, Ober- und Unterspannung bemerkbar machen. In der letzten Dekade hat sich die Sicherheit der Netze wesentlich verschlechtert. Abhilfe kann da durch eine USV-Anlage geschaffen werden.
85. Wann helfen Online-USV-Anlagen?
Online-USV-Anlagen wirken bei: Netzausfälle, Spannungsschwankungen, Spannungsspitzen, Unterspannungen, Überspannungen, Blitzeinwirkungen, Spannungsstöße, Frequenzschwankungen, Spannungsverzerrung, Spannungsoberschwinngungen.
86.Kurzschlussverhalten bei USV-Anlagen
Zunächst einmal bedeutet ein Kurzschluss für den Wechselrichter der USV-Anlage Überlast. Moderne USV-Anlagen sind heute Kurzschlussfest, dies bedeutet die USV-Anlage geht auf statischem Bypass-Betrieb bis der Kurzschluss durch auslösen der lastseitigen Sicherung aufgehoben wird. Für diesen Fall muss die Selektivität hinter der USV-Anlage gewährleitet sein. Den Kurzschlusstrom ist vom Modell der USV-Anlage und vom Hersteller ab, beträgt in der Regel das zwei bis vierfache des Nennstromes.
87.Medizinische USV-Anlagen
Medizinische USV-Anlagen müssen mit einer galvanischen Trennung ausgerüstet sein und den Anforderungen der Medizinnorm EN 60601-1 und EN 60601-1-2 (EMV)erfüllen. Beispiele höherer Anforderungen sind z. B. Isolationsüberwachung, Gehäuseableitstrom und Berührungsströme aber auch das führen einer RISC Management Akte usw..